Gründung des WAZ war richtiger Schritt – Stadt Dassel von Anfang an dabei - Rückblick auf 25 Jahre Wasser- und Abwasserverband - Dank an Mitarbeiter
Auf 25 erfolgreiche Jahre Wasser- und Abwasserzweckverband »Solling« wurde jetzt in einer Feierstunde zurückgeblickt. Für die Zukunft, waren sich die Festredner einig, sei der Verband gut gerüstet. Geschäftsführer Mark Döhrel ging auf die historische Entwicklung und den Status quo ein. Der WAZ wurde zum 1. Januar 1999 gegründet und übernahm zunächst die Abwasserversorgung, der WBV Markoldendorf wurde aufgelöst und die Trinkwasserversorgung dem WAZ übertragen. Mitglieder waren die Stadt Dassel und der Flecken Bodenfelde mit insgesamt rund 13.000 Einwohnern. 2010 trat die Gemeinde Wahlsburg mit ihren rund 2.030 Einwohnern dem WAZ bei, 20 die Gemeinde Wesertal mit rund 3.100 Einwohnern und die Stadt Moringen mit rund 7.000 Einwohnern (nur Abwasser).
19 Mitglieder bilden die Verbandsversammlung, zehn den Verbandsausschuss. Der Geschäftsführer nimmt beratend an den Sitzungen teil und führt die Geschäfte der laufenden Verwaltung. Erfolgs- und Vermögensplan werden für alle Geschäftsbereiche getrennt aufgestellt. Mit Trinkwasser versorgt der WAZ Dassel, Bodenfelde und Wesertal, um die Abwasserentsorgung kümmert sich der Verband in Dassel, Bodenfelde, Moringen und Wesertal. Dem Verbandsausschuss und der -versammlung werden sieben Gebührenkalkulationen vorgelegt.
Der WAZ unterhält im Abwasserbereich sieben Kläranlagen und 13 Pumpstationen, im Trinkwasserbereich 20 Hochbehälter und 18 weitere Anlagen. Das Verbandsgebiet umfasst in Nord-Süd-Richtung 50 Kilometer und in Ost-West 40 Kilometer.
Der WAZ »Solling« habe sich von Beginn an immer weiterentwickelt hat und könne somit auf eine positive Vergangenheit zurückblicken, sagte Döhrel. Auch für die Zukunft sei der Verband gut aufgestellt. Der WAZ gehe auch den Schritt des laufenden digitalen Transformationsprozesses in Deutschland mit und stelle nach und nach flächendeckend auf digitale Funkwasserzähler um. Ebenso forciere der Verband weitere Projekte im Rahmen der Zusammenarbeit mit anderen öffentlichen Einrichtungen. So wird mit dem Abwasserverband Espolde eine mögliche technische Betriebsführung abgestimmt.
Vorsitzender Bürgermeister (rechts) Sven Wolter und WAZ-Geschäftsführer Mark Döhrel (Zweiter von links) ehrten Jens Rölke (links), Dirk Bunzendahl (Dritter von links), Damijan Meyfeld (Mitte), Gerd Michalke (Dritter von rechts) und Wolf Koch (Zweiter von rechts).
Für langjährige Treue zum WAZ bedankte sich Döhrel bei fünf Mitarbeitern und einem Vertreter der Stadt Dassel, die den WAZ »Solling« von Anfang an begleiten. Dirk Bunzendahl und Gerd Michalke aus dem Bereich Bodenfelde arbeiten seit Anfang an für den WAZ auf der Kläranlage in Wahmbeck. Ralf Voigt, der sich entschuldigen ließ, und Damijan Meyfeld waren bei der Stadt Dassel angestellt und sind mit Gründung zum WAZ gewechselt. Sie betreuen seitdem die Kläranlagen Dassel und Markoldendorf. Wolf Koch ist seit Beginn an und ohne Unterbrechung in den Gremien des WAZ vertreten. Döhrels Stellvertreter Jens Rölke war ebenfalls vorher beim Flecken Bodenfelde angestellt und ist dann zum WAZ gewechselt. Ihnen wurde für ihren langjährigen Einsatz für den WAZ mit Präsenten gedankt, ebenso den insgesamt 26 Mitarbeitern.
Wolf Koch war mehrfach Vorsitzender der Verbandsversammlung. Er blickte zurück auf einige »Highlights« und erinnerte an die Gründung des WAZ, gegen die es Widerstand gab oder die Arsenbelastung eines Brunnens. Durch Verbesserung der Abwasserwerte habe man die Abwasserabgabe senken können. Die Anlagen des WAZ habe man stets mit Neuerungen ausgerüstet: Zum Beispiel ist die Wasseraufbereitung in Relliehausen mit einer UV-Anlage ausgestattet, so dass nicht gechlort werden muss. In die Schäferbornquelle wurden 1,2 Millionen Euro investiert, um sie zu schützen. Die drei Klärteiche in Lauenberg wurden durch ein Klärrohr ersetzt. Der Hochbehälter Lauenberg ist der modernste Hochbehälter des WAZ. Besonders schätzte Koch beim WAZ den Erkenntnisgewinn durch den Austausch der Mitarbeiter.
Mit geladenen Gästen feierte der WAZ sein Jubiläum im Dasseler Ratskeller.
Bürgermeister Sven Wolter als aktueller Vorsitzender der Verbandsversammlung hob den gemeinsamen kommunalen Einsatz mit wachsender Zusammenarbeit für das Lebensmittel Nummer eins, das Wasser, heraus. Er erinnerte an die kommunale Gebietsreform in Niedersachsen vor 50 Jahren und den Interessenkonflikt bezüglich der Abwasserkanalisation. Rückblickend sei der Zusammenschluss die richtige, zukunftsweisende Entscheidung gewesen.
Auch Städte und Gemeinden müssten bei der öffentlichen Aufgabenerledigung wirtschaftlich handeln, um einen sparsamen Mitteleinsatz gegenüber ihren Bürgern zu gewährleisten. Es sei viel wirtschaftlicher, sich zu einem gemeinsamen Aufgabenträger zusammenzuschließen. »Wir können als Kommunen künftig bei einem sich weiter verschärfenden Fachkräftemangel nicht jeder für sich allein diese Aufgabe erfüllen, jeder für sich das notwendige Personal vorhalten und dabei um die besten Mitarbeiter konkurrieren.« Das Anwachsen des WAZ ebenso wie der technische Fortschritt bedeuteten stetig hohe Investitionen in Infrastruktur, Anlagen und Ausstattung. Allein im Zeitraum von fünf Jahren, von 2018 bis 2022 betrug die Gesamtsumme der Investitionen im Wasser- und Abwasserbereich über alle Verbandsmitglieder hinweg rund 8,6 Millionen Euro, auf den Bereich Abwasser entfielen rund 4 Millionen Euro, auf den Trinkwasserbereich etwas weniger als 4,6 Millionen Euro. Das bedeute etwas weniger als 1,4 Millionen Euro für Bodenfelde, rund 4,4 Millionen Euro in der Stadt Dassel, fast 1,9 Millionen Euro in Wesertal und fast eine Millionen Euro im Abwasserbereich Moringen.
Im Bereich der Vermögensplanung sind 2024 Ausgaben und Einnahmen in Höhe von 10.609.400 Euro geplant. Die größten Maßnahmen sind gemeinsame Projekte mit den Kommunen: beispielsweise im Bereich der Stadt Dassel bei der Erschließung des III. Bauabschnitts des Baugebietes »Rennebergsweg« in Markoldendorf sowie in Ellensen bei der Erschließung des Baugebietes »Unterer Weidekamp«. »Wir schaffen gemeinsam Zukunft mit einem gut aufgestellten WAZ Solling und treffen Entscheidungen über Gebühren – natürlich auf Grundlage einer nachvollziehbaren Kalkulation – über Investitionen unpolitisch, an der Sache und den technischen Notwendigkeiten orientiert.«
Zum Jubiläum bestand die Möglichkeit den Wasserhochbehälter Lauenberg und die Kläranlage Markoldendorf zu besichtigen.
Bericht u. Fotos: Einbecker Morgenpost, Frau Stöckemann